Die Sperrnächte: Achtsame Rückschau und Neubeginn in der Dunkelheit
Die zwölf Nächte vor der Wintersonnenwende am 21. Dezember laden ein, Rückschau zu halten, loszulassen und bewusst Platz für Neues zu schaffen. Daher haben die Sperrnächte vermutlich auch ihren Namen: die Zeit vor den Rauhnächten wurde für das Aufräumen, Reparieren, Säubern und Wegsperren aller landwirtschaftlichen Geräte genutzt. So sicherte man Hab und Gut vor dem “Treiben der wilden Jagd”, die während der Rauhnächte ihr Unwesen treibt.
Was macht die Sperrnächte so besonders?
In dieser dunkelsten Zeit des Jahres, wenn die Tage kürzer nicht sein können, sind die Sperrnächte eng mit der Natur und alten Traditionen verwoben. Jede Nacht repräsentiert einen Monat des vergangenen Jahres (8./9. Dezember = Januar, 9./10. Dezember = Februar, usw.), wodurch sie Raum für persönliche Reflexion schaffen: Was ist in dem Monat passiert? Wofür warst du dankbar? Was hat dich gelehrt? Was möchtest du loslassen?
Die Nächte sind auch mit mystischen Überlieferungen verbunden. Unsere Vorfahren glaubten, dass die Grenzen zur Anderswelt in dieser Phase durchlässiger seien. Um sich zu schützen, wurde alles „weggesperrt“, und man bereitete sich innerlich wie äußerlich auf die Rauhnächte und die Wiedergeburt des Lichts vor.
Rituale für die Sperrnächte
Für ein achtsames Erlebnis im Einklang mit der Natur kannst du einfache, aber wirkungsvolle Rituale in deinen Alltag integrieren:
Licht ins Dunkel bringen
Zünde eine Kerze an und nimm dir einen Moment der Stille. Beobachte das Licht, wie es Wärme und Klarheit schenkt – ein Symbol für die bald wiederkehrende Sonne. Besonders wirkt das Ritual beim einem Waldspaziergang in der Dämmerung: Sucht euch einen ruhigen Platz und zündet ein (Tee)licht. Genießt die Ruhe und die Stimmung, die das Licht einbringt.Monate Revue passieren lassen
Nimm dir jeden Tag Zeit, um den entsprechenden Monat zu reflektieren. Notiere deine Erkenntnisse in einem Tagebuch und halte fest, was dich bewegt hat.Innenschau durch Meditation
Nutze die ruhige Energie dieser Nächte für Meditation. Sie hilft dir, Altes loszulassen und Klarheit zu gewinnen.
Die Sperrnächte sind eine Einladung, achtsam und voller Dankbarkeit das Jahr zu verabschieden. Sie schenken uns die Möglichkeit, mit einem klaren Geist und einem offenen Herzen auf das neue Jahr zuzugehen.
Erlebe die Magie dieser besonderen Zeit – am besten draußen in der Natur, wo die Dunkelheit am reinsten und das Licht am kraftvollsten spürbar ist.
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